Die langersehnten Ergebnisse der Laboruntersuchung unserer Sommertrachternte 2014, welche im Rahmen einer berlinweiten Untersuchung von Innenstadt-Honigen erfolgte, sind da!!!
Der Laskerwiesen-Honig kann bezüglich einer Umweltbelastung mit Staub und Autoabgasen wie Blei, Cadmium und sog. polycyclischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK‘s) als unbelastet gelten. Übrigens: Stadthonig bleibt auch deshalb so sauber, weil die Saftdrüsen der Pflanzen, welche den Nektar, den die Bienen sammeln und zu Honig weiterverarbeiten, produzieren, meist in der Blüte verborgen und somit nicht direkt der Luft ausgesetzt sind.
Außerdem sagt das renommierte Länderinstitut für Bienenkunde in Hohen Neuendorf, dass – im Spiegel einer Pollenanalyse – der appetitlich gelbliche Honig überwiegend aus einer sommerlichen Nektartracht verschiedenster Blütenpflanzen stammt. Der Götterbaumanteil überwiegt dabei mit 54, 9% und bestimmt somit auch die sensorischen Eigenschaften wie Geschmack und Geruch unseres Honigs: es wird daher die künftige Bezeichnung „Götterbaumhonig“ empfohlen (liegt der Anteil einer Pollenart über 45% darf man einen Honig als „Sortenhonig“ bezeichnen).
Der Götterbaum oder Himmelsbaum (botanischer Name: Ailanthus altissima) stammt aus der großen Familie der Bittereschengewächse, seine Blüten erzeugen einen edel-würzigen Nektar, was sich auch im feinherben Aroma des Honigs widergespiegelt wird. Die Laubbaum-Art zählt als wandernde Pflanze zu den sog. invasiven Neophyten und kommt ursprünglich aus China, dem Norden Koreas und Vietnam. Vielerorts breiten sich die Götterbaumbestände sehr stark aus und drängen heimische Arten zurück. Im Treptower Park, wo größere Bestände des Gottesbaumes existieren sollen, scheint der „schnellstwüchsigste Baum Europas“ als Stadtgrün etwa sehr gut zurechtzukommen. Außerdem haben wir es an der Rummelsburger Bucht mit einigen wildwachsenden Exemplaren zu tun, ebenso um das „about blank“ herum sowie in Richtung Lasker-Sportplatz und auf dem Bahngelände am Ostkreuz.
Ob unsere Honigsammler nun genau jene Tracht nutzen und in einer größeren Anzahl dorthin fliegen, lässt sich allerdings nicht eindeutig sagen. Die Bienen fliegen sich i.d.R. erst einmal in der Umgebung ihrer Standorte auf eine Trachtquelle ein. Junge Flugbienen arbeiten im Sommer in einem Bereich von 300 m bis 450 m, je älter sie werden, desto größere Entfernungen legen sie zu ihren Trachtflächen zurück. Unter entsprechenden Bedingungen können die fleißigen Bienchen auch aus einer Entfernung von 5 km von einer Nektarquelle angelockt, wenn in deren Nähe nichts Erquickliches zu holen ist.
Neben dem gefundenen Leitpollen Ailanthus ließ sich bei den insgesamt 512 ausgezählten Pollen der überlassenen Honigprobe vor allem noch der Blütenstaub folgender nektarliefernder Pflanzen nachweisen: Linde 20, 9%, Himbeere 5, 9%, Vergissmeinnicht 4, 9%, Steinobst und Kernobst 4, 2%. Der neben den Bienenstöcken von uns als sog. Bienenweide gepflanzte Buchweizen (Fagopyrum) sowie der – ebenfalls in Europa nicht heimische – „Bienenfreund“ Phacelia in den dortigen Hochbeeten fand im Gesamtpollenspektrum der Analyse allerdings keine Erwähnung. Deren Pollen wurden offenbar kaum mitgenommen, dies sollten wir bei der Pflanzauswahl fürs neue Bienenjahr berücksichtigen – welches gerade beginnt!!!